Besser Bongster
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Wir können hier nicht halten, dies ist Bongsterland 6. August 2014

Als im Sommer des Jahres 2001 das Bongster Netzwerk gegründet wurde stand den Machern das legendäre DalNet Pate in Sachen Bürger- und Freiheitsrechte. Bereits im selben Jahr, noch vor den geschichtswürdigen Ereignissen um den 11. September, wurde das DalNet von heftigen Botnet-Attacken heimgesucht. Die - wie man heute weiß - von einer US-Regierungsorganisation gesteuert wurden. Die Vorbereitungen zum Irak-Krieg liefen auf Hochtouren, da wollte man sich keinen freien Austausch von Informationen leisten. IRC wurde für die journalistische Arbeit im Ausland eingesetzt, so wie heute TOR oder Twitter.

Im Laufe der Zeit wurde Bongster als reines (größtenteils) deutschsprachiges IRC Netzwerk genutzt und seine Regeln fast gar nicht geändert. Der freie Austausch von Informationen wurde als Grundrecht zementiert. Bongster war das erste deutsche Netzwerk mit Datenschutzrechten für seine Nutzer in Deutschland. Der Ruf des Netzes galt als technologisch fortschrittlich und seine Admins als elitär. Die Anonymität und die hohen Datenschutzstandards schienen lange Zeit wie ein Damoklesschwert über dem gesamten Projekt zu schweben. War der Nutzerstamm doch überwiegend auch immer Community-lastig (hervorzuheben weibliche und jüngere Teilnehmer) und die wollten unterhalten werden oder suchten In Real Life Kontakte (IRL). Insofern waren und sind Facebook, Myspace und Instant Messenger (Skype etc.) keine Konkurrenz für dieses Projekt.

In Zeiten in denen die eigene Regierung die Bürgerrechte Ihres Volkes verrät und verkauft und zu allem Überdruss noch Kriegspropaganda verbreitet, brauchen Menschenrechtler, Demokraten und andere Verfolgte einen sicheren Unterschlupf für ihre Kommunikation. Weder Smartphones, soziale Netzwerke, TOR oder Anbieter von (vermeintlich) sicheren Kommunikationswerkzeugen können dies sicherstellen, wie wir von einem gewissen Herrn Snowden lernen durften. Wäre ich Entscheider eines ausländischen Geheimdienstes, möglicherweise in einem EU-Anreinerstaat, ich würde einen Krypto-Textmessenger für das Smartphone entwickeln und den Leuten dort draussen versprechen (beweise werden überbewertet) ihre Nachrichten seien privat. Perfekt. Unser gutes altes IRC hingegen speichert erst gar keine Nachrichten und die Verbindung ist dauerhaft mit 2000 Bit verschlüsselt. Oder warum trauen (d.h. nutzen) Sie Google? Google schnüffelt in Ihren Emails herum und begründet dies mit Strafverfolgung. Sie erlauben dies Google. Und Google tut dies weil Google es machen kann. Jemand der in Ihren Daten schnüffelt, der tut dies nicht um Sie zu beschützen, der tut dies um Ihnen zu schaden.

Sollten Sie ebenso die Faxen dicke haben von Arschlöchern wie Zuckerberg oder Murdoch, die das Internet mit Ihren Milliarden in einen Zombiestadl verwandeln, dann kommen Sie mit Ihrem Projekt zu uns. Organisationen, Firmen, Vereine, ausgebombte Einzelkämpfer, denen Ihre Rechte im Internet noch etwas Wert sind heißen wir ganz herzlich willkommen bei uns. Von Schwulen- u. Lesben-Channel über FDP-Ortsvereine oder Zeitungsredaktionen, bis hin zum Skat-Club, ist und war hier so ziemlich alles vertreten was die Gesellschaft an sozialen Aktivitäten aufzubieten hat. Es gibt keine Regel für Inhalte. Es gibt keine Zensur. Und anonym heißt anonym.

Du möchtest Dich vielleicht stärker engagieren am Bongster-Projekt: als IRC-Op oder Admin? Du bist vertraut mit IT-Projekten, besitzt ein hohes Maß an Toleranz anderen Interessensschichten und Minderheiten gegenüber? Du kannst bei Bongster mitwirken, Dein Wissen einbringen und Schwächere schützen. In jedem Fall: Willkommen im Bongsterland!

Seit 2014 nun ging das Projekt in das Eigentum der Firma Shamen Network UG über, die fortan auch unsere wenigen personellen Ressourcen Bündeln und Bongster mit frischen Servern, Manpower und Werbekapazitäten unterstützt. Dies war ein notwendiger Schritt um Bongster am Leben zu halten und mit Mitgliederzahlen füllen zu können. Wir glauben da allerdings immer noch dran, da es sich in den letzten Jahren erwiesen hat, dass sich ein Netzwerk nicht nur allein schon aufgrund seiner rechtlichen Zuordnung besser gegen Überwachungsmaßnahmen schützen kann als Webseitenbetreiber (zu denen auch Smartphone-Apps oder soziale Netzwerke zählen). Shamen Network hat ein vitales Interesse daran, seinen Klienten sichere Kommunikationskanäle bieten zu können. Was ist denn dann auch naheliegender.

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